In ihrer Arbeit wirft Mathilde ter Heijne häufig die Frage auf, welche Zuschreibungen das Weibliche und Männliche in der patriarchalischen Gesellschaftsstruktur durch die Jahrhunderte weitergegeben wurde. So untersucht sie Künstlerinnen-Identitäten mit den Klangskulpturen von F.F.A.L. (Fake Female Artist Life, 2003-2007).
Mittels lebensgroßer Figuren hat Ter Heijne verschiedensten fiktiven oder historischen Künstlerinnen einen Körper und ihre Stimme gegeben. Die produzierten Dummies sind der Künstlerin selbst sehr ähnlich sind, weil sie ihr eigenes Gesicht und ihre Hände als Vorlage gebraucht hat. Die Persönlichkeiten und ihre Äußerungen werden über eine Tonspur vermittelt. Einige der Biographien der erfundenen Künstlerinnen haben historische Wurzeln wie die der niederländischen Kupferstecherin Geertruyd Roghman. Aber einige sind reine fiktive Biografien, wie die Identitäten der drei Künstlerinnen Elvire Goulot, Elaine Risley und Ueno Otoko oder Madonna aus dem Roman Shanghai Baby von der chinesischen Schriftstellerin Zhou Wei Hui. Mathilde ter Heijne nutzt diese Gruppe von Werken, um die Kunstgeschichte mit (fiktiven) weiblichen Protagonisten zu ergänzen.
Dieses Projekt wurde gezeigt
Any Day Now, Lentos Kunstmuseum Linz, 2011
Any Day Now, Kunsthalle Nürnberg, 2010
Shanghai Biennial, 2006