Mathilde ter Heijne wurde 1969 in Straßbourg, Frankreich geboren. Von 1988-1992 studierte sie an der Stadsacademie, Maastricht und von 1992-1994 an der Rijksacademie, Amsterdam. Zwischen 2011 und 2018 unterrichtete sie als Professorin für Media, Installation, und Performance an der Kunsthochschule in der Universität von Kassel und seit 2018 ist Professorin für Performance und Zeitbezogenen Medien an der Universität der Künste in Berlin:

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Mathilde ter Heijne untersucht in ihren Projekten Identitäts- und Geschlechterverhältnisse der heutigen und vergangenen Gesellschaften, die sich vom aktuellen patriarchalen System unterscheiden. Damit fungiert ter Heijne als Vermittlerin innerhalb eines sozialen Systems von zeitgenössischen und historischen Stimmen. Das dekonstruieren von Zuschreibungen des Weiblichen, die Bildung kultureller Identitäten, und wie diese neu eingeschrieben werden können gehören zu ihren künstlerischen Fragestellungen. In ihren Installationen, Performances, Filmen und Videos gibt sie vergessenen oder ignorierten Stimmen einen neuen Kontext und eine Präsenz und lässt sie zirkulieren. Motiviert durch eine zeitgemäße Beziehung zum feministischen Denken, in der das Individuum nicht auf eine singuläre Identität beschränkt wird, sondern sich mit einer Vielfalt von Prinzipien und Phänomenen identifizieren kann, arbeitet Mathilde ter Heijne performativ mit diesen Fragen. Die Ausstellungsfläche wird zu einem Ort, der spielerisch Pendants alternativer Narrationen zeigt.

Politische, strukturelle und physische Gewalt in Verbindung mit vorhandenen Machtbeziehungen innerhalb der Gesellschaft bildeten den Ausgangspunkt für eine Reihe von Videoarbeiten, in denen die Künstlerin mithilfe lebensgroßer Dummies unterschiedliche Gewaltszenarien und Opfersituationen darstellte. Parallel dazu untersuchte ter Heijne in diesen Arbeiten ihre Rolle als Künstlerin und analysierte die eigenen strukturellen Rahmenbedingungen.

Ihre aktuelle Aufmerksamkeit gilt der Untersuchung und Verarbeitung oraler Traditionen als Möglichkeit, Wissen von gesellschaftlichen Minderheiten zu bewahren und weiterzugeben. In diesen Zusammenhängen prüft sie das Potential von Ritualen, Partizipation und Performances.

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